20
Sep
2013

die Exportüberschüsse + d. Rekordgewinne exportorientierter Unternehmen weiter auf Kosten d. Arbeitnehmerentgelte gehen

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Sie haben es in der Hand

 
[via Nachdenkseiten]
 
 

Lassen Sie sich nicht durch Plakate
verführen und vergessen Sie die schönen Wahlversprechen der Politiker/innen und
in den Wahlkampfspots der Parteien im Fernsehen!
Werfen Sie einfach einen
Blick auf die Wirklichkeit und fragen sich einmal an Hand von Fakten, ob es so
weitergehen kann und soll wie bisher!

Damit Sie sich ein tatsächliches Bild
machen können, schauen Sie doch einfach die folgenden Abbildungen der
Wirklichkeit an.

Es muss Ihnen ja nicht schlecht gehen,
wenn Sie wollen, dass es allen besser geht. Die Wahl ist eine der wenigen
Möglichkeiten in unserer Demokratie, wo es im Wortsinne in Ihrer Hand liegt, ein
politisches Signal für eine andere Politik zu setzen. Ich möchte Ihnen dazu
einen „Wahl-O-Mat“ anbieten, der sich nicht an Wahlversprechen, sondern an den
Ergebnissen der Politik der letzten Jahre orientiert, damit Sie besser erkennen
können, wo politischer Veränderungsbedarf besteht.

Von Wolfgang Lieb

Wenn Sie damit
einverstanden sind

- dass der von der jetzigen Regierung durchgesetzte
Austeritäts- und Verarmungskurs für Europa weiter fortgesetzt
wird und so die Arbeitslosigkeit mit derzeit fast 20 Millionen arbeitslosen
Menschen weiter steigt oder über lange Jahre kaum abnehmen wird,

Austeritäts- und Verarmungskurs

Quelle: de.statista.com

- dass Deutschland, statt die Löhne zu erhöhen, um die
Binnennachfrage anzukurbeln, statt unsere Exportabhängigkeit,
mit der wir Arbeitsplätze bei unseren Nachbarn vernichten, noch weiter
voranzutreiben,

Exportabhängigkeit

Quelle: bdex.de [PDF - 25 KB]

- dass die Exportüberschüsse und die
Rekordgewinne exportorientierter Unternehmen weiter auf Kosten der
Arbeitnehmerentgelte
und damit auf Kosten des Konsums, d.h. des
allgemeinen Wohlstandes der Bevölkerung gehen,

Exportüberschüsse auf Kosten der Arbeitnehmerentgelte

Quelle: querschuesse.de

- dass durch niedrige Löhne und prekäre Beschäftigung die
Inlandsnachfrage, also vor allem die Nachfrage bei nicht
exportierenden kleinen und regional gebundenen Unternehmen und Selbstständigen
weiter sinkt,

Inlandsnachfrage sinkt

Quelle: FTD

- dass wir unsere
Leistungsbilanzüberschüsse weiter nach oben treiben, so dass
sich auch andere Länder außer Griechenland, Portugal, Spanien, Italien,
Frankreich durch die Waren die sie aus Deutschland abkaufen, so weit Verschulden
(müssen), dass auch sie ihre Schulden nicht mehr zurückzahlen können,

Leistungsbilanzüberschüsse

Quelle: Bundeszentrale
für politische Bildung

Merke: Die Forderungen Deutschlands aus den
Leistungsbilanzüberschüssen sind immer gleich hoch wie die Schulden der
anderen

Der Staat ist keine schwäbische Hausfrau

- dass wir unsere Europäischen Nachbarn aufgrund geringerer
Lohnstückkosten weiter niederkonkurrieren,

Lohnstückkosten

Quelle: NachDenkSeiten
[PDF - 80 KB]

- dass, wenn die Lohnstückkosten der anderen europäischen
Länder den deutschen angepasst und um 20 oder gar 30 Prozent gesenkt werden, es
allen Europäer schlechter geht und uns nicht besser ginge, ja, dass im Gegenteil
zur Verteidigung der „Wettbewerbsfähigkeit“ in Deutschland weiterer Druck
entstünde, die Löhne noch weiter zu senken,

- dass sich bei unseren Nachbarn in Europa das Bild vom übermächtigen
„hässlichen Deutschen“ immer weiter verfestigt

der hässliche Deutsche

und Europa wieder auseinandergetrieben wird, bis wir auch mit unserem
„Wirtschaftsstandort“ wieder alleine stehen und durch den dabei sofort
entstehenden Aufwertungsdruck auf den „deutschen Euro“ über Nacht ein
verheerender Einbruch passieren könnte,

- dass unsere künftigen Export-„Erfolge“ mit einem weiteren
Anstieg des Niedriglohnsektors mit inzwischen schon knapp 8
Millionen Menschen erkauft werden,

Niedriglohnsektor

Quelle: IAQ [PDF - 1
MB]

- dass unsere Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit mit
unsicherer und niedrig bezahlter Leiharbeit (und inzwischen
sogar auch Werkverträgen) weiter erhöhen,

Leiharbeit

Quelle: Bundesagentur
für Arbeit [PDF - 345 KB]

- dass immer mehr Erwerbstätige, die mehr arbeiten wollen,
in (teilweise mehrfache) Teilzeitarbeit abgedrängt werden,

Teilzeitarbeit

Quelle: DGB
[PDF - 615 KB]

- dass der Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt nicht mit einem
höheren Arbeitsvolumen und damit mehr Beschäftigung, sondern überwiegend mit der
Verteilung der Arbeit auf mehr Köpfe mit weniger Arbeit
einhergeht,

Verteilung der Arbeit auf mehr Köpfe mit weniger Arbeit

Quelle: DIW
[PDF - 340 KB]

- dass immer mehr Erwerbstätige ALG II Empfänger
„aufstocken“ müssen, um mit ihrer Arbeit auch nur das
Existenzminimum zu erwirtschaften und der Staat allein von 2007 bis 2011 53
Milliarden
für Aufstocker an Lohnsubventionen für Arbeitgeber bezahlt hat,
statt einen Mindestlohn einzuführen,

Erwerbstätige ALG II Empfänger

Quelle: Sozialpolitik
aktuell [PDF - 130 KB]

- dass die Mietpreise immer weiter steigen
und sogar schon Familien aus der Mittelschicht
unter Armutsdruck
setzen,

Mietpreisexplosion

Quelle: DGB

- dass der „Steuersenkungswahn“ weitergeht
und die Öffentlichen Hände ausbluten, die Straßen, Brücken, Krankenhäuser,
Schulen usw. immer mehr verrotten, weil der Staat vor allem die Steuern für
Unternehmen, Kapitalerträge und für die besonders Wohlhabenden gesenkt hat,

Steuersenkungswahn

Quelle: boeckler.de

- dass hohe Einkommen und Vermögen immer weniger zum
Steueraufkommen
beitragen,

Vermögen wird immer weniger besteuert

Quelle: annotazioni.de

- dass deshalb öffentliche Investitionen und
Finanzmittel zur Erhaltung des Sozialstaats
bei uns immer weiter
absinken,

öffentliche Investitionen

Quelle: Gegenblende

- dass die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher
werden und dadurch die wirtschaftliche Entwicklung immer unstabiler wird,

Arme immer ärmer und die Reichen immer reicher

Quelle: IMK

- dass das Armutsrisiko immer weiter
steigt, wo doch schon mehr als jeder
Sechste
der Bevölkerung Deutschlands und dabei vor allem Kinder und
Jugendliche armutsgefährdet sind,

Armutsrisiko

Quelle: DIW
[PDF - 90 KB]

- oder dass es so bleibt, dass in keinem anderen Land die
Bildungschancen so sehr vom Status ihrer Eltern abhängen,

Bildungschancen

Quelle: 20. Sozialerhebung
des Deutschen Studentenwerks

Wenn Sie sich mit allen diesen Tatsachen abfinden und wollen, dass
alles so weiter geht wie bisher, dann, aber wirklich nur dann können Sie am
Sonntag Angela Merkel, die CDU/CSU und die FDP wiederwählen!

Das gleiche gilt übrigens auch für die Landtagswahl in
Hessen!

Wenn Sie wollen, dass wir in Deutschland auf einem noch strammeren
wirtschaftsliberalen Kurs noch schneller kentern, dann mögen Sie die
„Alternative für Deutschland“ (AfD) wählen!

Wenn Sie wollen, dass sich an einigen Stellen vielleicht ein klein
wenig verbessert, sich aber im Wesentlichen nichts ändert, dann mögen Sie auf
eine Große Koalition von CDU/CSU und SPD oder auf Schwarz-Grün setzen!

Wenn Sie aber wollen, dass wenigstens die Chance auf eine Alternative
zu den „Uns-geht-es gut“-Schönredner/innen erhalten bleibt, dann sollten Sie
zumindest auf eine linke Mehrheit jenseits der sog. „Mitte“ bauen und mit Ihrem
Kreuz auf dem Stimmzettel ein Signal setzen, dass Sie sich als Bürgerin oder
Bürger gegen das selbsternannte „bürgerlichen Lager“ wehren und anmahnen, was
Sie von einer neuen Regierung Anderes erwarten.

Ein deutlicher Fingerzeig wäre, wenn Sie für Rot-Rot-Grün stimmten
und sich gerade deshalb überwinden könnten, tatsächlich auch Links zu votieren,
damit wenigstens ein Stachel im Fleisch der Selbstzufriedenen und der
wirtschaftlich Mächtigen und Einflussreichen stecken bleibt und in der
„Volksvertretung“ auch Millionen derjenigen eine Stimme behielten, die aufgrund
ihrer Lebenswirklichkeit schon längst resigniert haben und gar nicht mehr zur
Wahl gehen. Möglicherweise ließe sich damit eine weitere Spaltung unserer
Gesellschaft aufhalten.



Lobbyorganisation "Die Familien Unternehmer" Stimmung gegen die Vermögenssteuer macht [die allwissend qua BGB Gebenden]

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WAHL-BILD und Co. – Endspurt der
Pro-Merkel-PR

 
[via Nachdenkseiten]
 
 
 

Morgen verteil die
Bild-Zeitung gratis an 41 Millionen Haushalte eine „WAHL-BILD“: „Damit GANZ
Deutschland wieder Lust auf Demokratie und Politik bekommt.“ Gesponsert offenbar
auch von der Deutschen Bank soll unter der Balkenüberschrift „Prost Wahlzeit!“
und mit mehr oder weniger platten Spaßparolen („Ab ins (Wahl)Lokal“, „Ran an die
Urne“, „Je mehr Prozent, desto besser!“) und dazu noch mit einem Gewinnspiel
vordergründig parteipolitisch neutral Lust aufs Wählengehen gemacht werden.
Exklusiv sollen dann aber die Altkanzler Helmut Kohl & Gerhard Schröder
erklären „Warum diese Wahl so wichtig ist…“

Doch Kohl und Schröder sind
eine eindeutige Botschaft für das Weiter-so in der deutschen Politik. Auch die
tägliche Bild-Zeitung erklärt sich selbst als „unabhängig“ und „überparteilich“
und täglich kann man nachlesen, für welche Interessen dieses Kampagnenblatt
Meinung macht und wie offen parteiisch dort für Merkel und die FDP geworben
wird.

Von Jens Berger und Wolfgang
Lieb


Damit aber nicht genug,
auch das „Große Geld“ macht mal wieder Wahlkampf für Merkel.
In einer
ganzseitigen Anzeige macht die Tengelmann Unternehmensgruppe (u.a. Kik,
Kaiser`s, Obi) Werbung für die „Raute“:

Im Zweifel für die Raute

Plumper geht es kaum. Und die Tengelmann Unternehmensgruppe weiß, was sie an
Merkel hat: Nichts gegen Ausbeutung und unmenschliche Arbeitsbedingungen bei den
Lieferanten für KiK in Asien, nichts gegen Teilzeit-Jobs, nichts gegen
Niedriglöhne, nichts gegen Ausschnüffeleien von Mitarbeitern.

Nachdem Merkel mit einem „Postwurfspezial“ schon einmal die Post beanspruchte
an alle Haushalte einen Wahlwerbebrief Angela Merkels zu verteilen, wurde heute
noch einmal nachgelegt. In der eingeschweißten unadressierten Postwurfsendung
der Deutschen Post AG, „Einkauf aktuell“, wurde heute das Gratis-TV-Programm mit
einer Originalwerbeanzeige der CDU an „6
Millionen konsumstarke Haushalte“
verteilt, dazu noch mit einem ganzseitigen
Interview der Kanzlerin auf der dritten Seite.

Damit Deutschland weiter gut regiert wird

Verleger und Herausgeber dieser Reklameschrift ist die Deutsche Post AG,
deren größte Einzelaktionärin mit einer Sperrminorität die staatseigene
KfW-Bankengruppe ist. Es wäre interessant zu wissen, zu welchen
Sonderkonditionen sich die CDU bei der Post für ihre Werbung „eingekauft“ hat.

Mit harten Bandagen geht auch die Lobbyorganisation „Die Familien
Unternehmer“ vor, die in zahlreichen regionalen und überregionalen Zeitungen auf
gewohnt platte Art Stimmung gegen die Vermögenssteuer macht. SPD, Grüne und
Linke werden dabei als Bedrohung für den Standort Deutschland präsentiert.

Die Familien Unternehmer
[Zur
Vergrößerung auf das Bild klicken]

Etwas subtiler geht da ein anderer klassischer Freund schwarz-gelber Politik
vor – die Zahnärzte. Der Verband Freier Zahnärzte hat im öffentlichen Nahverkehr
zahlreiche Werbeflächen für ein Plakat gebucht, dass Unterstützern der
Bürgerversicherung pauschal unterstellt, sie würden lügen. Auch hier ist die
Schlagrichtung klar, auch hier kommen die Pro-Merkel-Meinungsmacher ohne
Argumente aus.

Bürgerversicherung

Wenn auch Sie in ihrem Umfeld auf derlei plumpe Last-Minute-Kampagnen
privater Unternehmen und Verbände stoßen, die sich aktiv in die Politik
einmischen, schicken Sie uns doch bitte Beweisbilder. Wir werden die Bilder in
unseren Hinweisen des Tages in den kommenden Wochen veröffentlichen.

Sagen Sie nein zur WAHL-Bild

Wie bereits zur „BILD für
Alle“
haben die NachDenkSeiten auch dieses mal eigene Aufkleber entworfen,
mit denen Sie ihrem Briefträger signalisieren können, dass Sie die kostenlose PR
aus dem Hause Springer nicht wünschen.

Bitte kein WAHL-BILD einwerfen
[Zur
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Bitte kein WAHL-BILD einwerfen
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