5
Jun
2013

lesebefehl --->>> Die Hochschule Niederrhein und ihre Putzfrauen [via LabourNet Germany]

hamburg290208_11
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Dossier

LabourNet Germany vor dem Amtsgericht Krefeld!
 
[via LabourNet Germany]
 


Landgericht Hamburg:
Am 12.6.2013 um 13,00 Uhr (Saal H 206 2. Etage) findet vor dem
Amtsgericht Krefeld ein Verhandlungstermin in dem einstweiligen
Verfügungsverfahren der Hochschule Niederrhein gegen Labournet.de e.V.
statt.
 
Die Hochschule Niederrhein verlangt im Wege der einstweiligen Verfügung von
labournet.de den Widerruf folgender Behauptungen:
a) “Putzfrauen sollen
unsichtbar sein … Die schöne, heile Welt von Büros, Krankenhäusern oder
Universitäten soll nicht durch den Anblick hektisch putzender und unterbezahlter
Frauen gestört werden

b) “… die Verwaltung meinte, im „Interesse der
Hochschule Niederrhein“ die Arbeitszeiten auf 5.00 bis 8.00 Uhr verlegen zu
müssen. Da ihr klar war, dass die Frauen einer entsprechenden Änderungskündigung
nicht zustimmen würden, wählte sie den in der Branche allgemein üblichen Weg.
Man will nicht auf die mit dem Gebäude vertrauten und eingearbeiteten Kräfte,
also das „Know How“ verzichten, aber die Bedingungen ändern – also kündigt die
alte Firma die Verträge und der Auftrag wird von einer neuen Firma übernommen,
die die Frauen unter Androhung des Arbeitsplatzverlustes zwingen kann, neue
Verträge zu unterschreiben

c) “Und das von ihrer eigenen
Institution, die ihre fragwürdigen „ästhetischen“ Vorstellungen über die
Interessen der betroffenen Frauen stellt

LabourNet Germany ist der
Auffassung, dass es sich bei diesen Behauptungen um eine Kritik handelt, die vom
Recht auf Meinungsfreiheit und Pressefreiheit gedeckt ist.
Die
Verhandlung ist öffentlich (es finden Einlasskontrollen statt!) und wir würden
uns über breite Öffentlichkeit und Unterstützung freuen!

  • Hochschule Niederrhein pocht auf Entfernung und
    Widerruf
    Am 26. März veröffentlichen wir den Artikel „Putzfrauen sollen unsichtbar sein – Beispielhafte Solidarität an
    der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach
    “ von der
    Arbeiterkorrespondenz Düsseldorf.  Die Hochschule Niederrhein ist darüber
    offensichtlich nicht erfreut und schreibt: „(…) in dem o.g. Artikel
    berichtet die in Trägerschaft von labournet.de e.V. (künftig: labournet)
    stehende Webseite LabourNet.de über die Neuorganisation des Reinigungsdienstes
    an der Hochschule Niederrhein (künftig: HN) und stellt in dem Zusammenhang
    falsche, rufschädigende sowie die Handlungsfreiheit der HN zu beeinträchtigen
    geeignete Behauptungen auf. Wegen dieser Verletzungen des allgemeinen
    Persönlichkeitsrechts der HN steht ihr gegen labournet ein Anspruch auf
    Entfernung des Artikels und Widerruf der darin enthaltenen falschen
    Behauptungen aus § I 004 BGB analog zu. (…) Sie sind daher aufgefordert,
    unverzüglich, spätestens jedoch bis zum 25.04.2013 den Artikel zu entfernen
    und an gleicher Stelle die falschen Tatsachenbehauptungen, wie sie vorstehend
    dargestellt wurden, zu widerrufen. Andernfalls müssen Sie mit der Einleitung
    gerichtlicher Schritte gegen labournet.de rechnen…“
    Siehe das Schreiben der HN vom 17.04.2013
    Bedauerlicherweise können wir diesem Ansinnen der Universität
    nicht nachkommen. Wir haben uns nochmal sachkundig gemacht und schrieben an
    die Hochschule zurück: „(…) vielen Dank für Ihr Schreiben und Ihre
    juristischen Ausführungen. Hiermit weisen wir Ihren Anspruch auf Entfernung
    des Artikels „Putzfrauen sollen unsichtbar sein – Beispielhafte Solidarität an
    der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach“, veröffentlicht am 26. März
    2013 (…) sowie den Widerruf der darin enthaltenen Behauptungen zurück. Der
    Inhalt Ihres Schreibens bietet keinen Anlass von der bisherigen Darstellung
    abzuweichen. Die genannten Fakten (Kündigung des bisherigen Vertrags durch die
    Hochschule, Kündigung der Arbeitsverträge durch das bisherige
    Reinigungsunternehmen, Übernahme des gesamten Personals und Verpflichtung zur
    Arbeit in den frühen Morgenstunden durch das neue Reinigungsunternehmen)
    wurden durch Ihr Schreiben ausdrücklich bestätigt…
    “ Siehe dazu das Schreiben der Redaktion des LabourNet Germany vom
    24.04.2013
  • Kritik an neuem Putz-Turnus in der Hochschule
    Niederrhein
    „Die Vergabe der Reinigungsarbeiten an der
    Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach an ein neues Unternehmen ist auf
    Kritik gestoßen. Die Initiative „Labournet“, nach eigener Aussage ein
    Treffpunkt der gewerkschaftlichen Linken, wirft der Hochschule vor, damit zur
    Verschlechterung der Arbeitsbedingungen der Reinigungskräfte beigetragen zu
    haben. (…)  Im Gespräch mit der WZ wies Hochschulsprecher Tim Wellbrock
    Dienstag die Vorwürfe zurück. Die Hochschule sei verpflichtet gewesen, nach
    vier Jahren die Reinigungsarbeiten neu auszuschreiben. Wie die neue Firma die
    Abläufe mit den Reinigungskräften regele, liege außerhalb des
    Zuständigkeitsbereiches der Hochschule. Begonnen werde morgens aber nicht um 5
    Uhr, sondern um 5.30 Uhr…“
    Artikel in der Westdeutschen Zeitung vom 26.03.2013 externer Link
  • Putzfrauen sollen unsichtbar sein – Beispielhafte Solidarität an
    der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach
    „Die
    Prekarisierung und Verschlechterung der Arbeitsbedingungen konnte und kann
    auch deswegen so rasch zunehmen, weil viele der davon betroffenen
    Arbeitsbereiche unsichtbar bleiben. Diese Unsichtbarkeit hat für viele
    ArbeiterInnen selbst ihren Preis, da sie mit Arbeit in der Nacht, am
    Wochenende oder in den frühen Morgenstunden verbunden ist. Das gilt
    insbesondere für Reinigungskräfte. Die schöne, heile Welt von Büros,
    Krankenhäusern oder Universitäten soll nicht durch den Anblick hektisch
    putzender und unterbezahlter Frauen gestört werden. So hatte es sich wohl auch
    die Verwaltung der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach gedacht. Dort
    putzen bisher 19 Frauen für die Firma Uniserve je nach Arbeitsanfall ab 16
    oder 17 Uhr die Büros, Hörsäle und Toiletten, zum Mindestlohn von 9 Euro pro
    Stunde. Weder das Lehrpersonal noch die StudentInnen scheint das bisher
    gestört zu haben, aber die Verwaltung meinte, im „Interesse der Hochschule
    Niederrhein“ die Arbeitszeiten auf 5.00 bis 8.00 Uhr verlegen zu müssen. Da
    ihr klar war, dass die Frauen einer entsprechenden Änderungskündigung nicht
    zustimmen würden, wählte sie den in der Branche allgemein üblichen Weg. Man
    will nicht auf die mit dem Gebäude vertrauten und eingearbeiteten Kräfte, also
    das „Know How“ verzichten, aber die Bedingungen ändern – also kündigt die alte
    Firma die Verträge und der Auftrag wird von einer neuen Firma übernommen, die
    die Frauen unter Androhung des Arbeitsplatzverlustes zwingen kann, neue
    Verträge zu unterschreiben…
    “ Artikel von Arbeiterkorrespondenz Düsseldorf vom 25.3.2013




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