21
Okt
2013

Gegen Prekäre Arbeitsbedingungen in der Heinrich-Böll-Stiftung -> Böll-Stiftung verweigert Verhandlungen

 

Basisgewerkschaft musste Gespräche abbrechen

Böll-Stiftung verweigert Verhandlungen

 
[via fau.org]
 
 

Am 11. Oktober fand ein Gespräch zwischen der Heinrich Böll Stiftung (HBS)
und der FAU Berlin statt. Nachdem am 5. September das Berliner Arbeitsgericht
einer Klage auf Festanstellung eines FAU-Mitglieds stattgab, wurde in der grünen
Stiftung illegale Leiharbeit festgestellt. Bei dem Gespräch sollte es u.a. um
eine außergerichtliche Einigung über die Frage der Vergütung des nunmehr
festangestellten Beschäftigten gehen, sowie um eine mögliche Einigung für noch
anstehende Klagen auf Festanstellungen. Die FAU Berlin befindet sich seit
mehreren Monaten im Konflikt mit der Stiftung aufgrund prekärer Beschäftigung
und Outsourcing. Wiederholt hatte sie Verhandlungsbereitschaft signalisiert,
doch erst der enorme öffentliche Druck bewegte die Geschäftsführung dazu, auf
das letzte Angebot kurz vor den Bundestagswahlen einzugehen.

Die FAU-Delegation hatte sich ernsthaft vorbereitet, stieß jedoch auf eine
sture Geschäftsführung: Nach wenigen Minuten musste die FAU Berlin das Gespräch
beenden. Grund: Die Geschäftsführung der HBS weigerte sich, die
Basisgewerkschaft als Verhandlungspartner anzuerkennen. Die Geschäftsführung war
bemüht, jeden Zusammenhang zwischen dem Arbeitsgerichtsprozess sowie der
bundesweiten negativen Presse und den gewerkschaftlichen Aktionen der FAU nicht
zu bestätigen. Nun sollen Einzelgespräche her – eine autoritäre Geste der
Stiftung. Hier wird versucht, den Druck auf möglichst vereinzelte
ArbeitnehmerInnen aufzubauen. Derweil erhält das eingeklagte und damit
rückwirkend angestellte Gewerkschaftsmitglied der FAU Berlin weder Lohn noch
Arbeit, wodurch die Stiftung die prekären Bedingungen, die in ihr angeblich
nicht bestehen, noch weiter befeuert. Die Stiftung zeigt also wie die Monate
zuvor kaum Einsicht, viel Trotz und manövriert zielsicher in diesem Konflikt
weitab grüner und demokratischer Logik.

In der Verhandlungsverweigerung
der HBS sieht die FAU Berlin indes eine passive Gewerkschaftsfeindlichkeit, die
die FAU Berlin in ihrer Arbeit behindern soll. Als Interessenvertretung besteht
die FAU Berlin beharrlich darauf, ihrer Aufgabe nachzukommen und verurteilt
diesen gewerkschaftsfeindlichen Kurs. Für die FAU Berlin ist klar, dass sie es
sich nicht verbieten lässt, für die Interessen ihrer Mitglieder einzutreten.



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